Rund um Haus und Hof

Auggenthal muss früher einen sehr tristen Anblick geboten haben.
Die Bezeichnung „Spreizendorf“ zeugte vom schlechten Bauzustand so mancher Häuser und auch der Graben, der sich entlang der Straße durch den Ort zog, machte die Zustände nicht besser. So wird erzählt, dass ein Auggenthaler oft bei Regenwetter seine Mistlacke ausschöpfte. Über die „Rei-a“ rann die stinkende Brühe direkt in den Straßengraben und breitete sich dort aus.

Mistgrube und Brunnen waren in vielen Häusern nur wenige Meter voneinander entfernt. Die Wasserqualität der Brunnen war dementsprechend sehr schlecht. Bereits in den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es Bestrebungen, eine Wasserleitung zu bauen. Um das nötige Geld dafür aufzutreiben, wurde eine Lotterie veranstaltet. Aus dem Projekt wurde damals aber nichts.
In den 60iger Jahren konnte Trinkwasser beim Bahnhof geholt werden. Das Wasser wurde mit dem Zug aus Sigmundsherberg gebracht und in Haugsdorf in einen Brunnen gelassen. Man musste ein Ansuchen stellen und konnte sich dann das Wasser kannenweise holen.

Es gab aber auch Hausbrunnen, deren Wasser genießbar war.

In manchen Häusern gab es in einer hinteren Kammer einen Backofen. Um darin immer die gleiche Temperatur zu erreichen, wog man die „Rebbündel“, mit denen geheizt wurde, ab. Da die Schamottesteine die Hitze weiterhin speicherten, wurde die Asche entfernt und der Ofen feucht ausgewischt. Erst jetzt wurden die Brotlaibe eingeschoben.